Trotz widrigem Sommerwetter mit leichtem Nieselregen nahmen 20 Männer aus dem DV Mainz und dem DV Limburg an der Führung der historischen Schiffsmühle teil.

Über Jahrhunderte hinweg gab es Schiffsmühlen im Rheinstrom vor Ginsheim. Bis zu 22 Stück waren gleichzeitig hier verankert. Anfangs lagen sie direkt vor dem Ort im heutigen Altrhein, doch nach der Rheinbegradigung 1838 wurden sie in den Hauptstrom verlegt. Doch die ständig wachsende Schifffahrt brachte immer größere Probleme. Die Schiffsmühlen lagen dort wo die abwärts fahrenden Schiffe die beste Strömung nutzen wollten, dabei kam es zu Unfällen als sich Mühlen durch den von den Schaufelraddampfern ausgehenden Wellenschlag ineinander verhakten und untergingen.

Bemerkenswert ist, dass die letzte vorhandene Mühle hier in Ginsheim arbeitete und zwar bis 1928. 1930 in den Mainzer Hafen geschleppt wurde sie im Krieg durch Bomben völlig zerstört.

Der gemeinnützige Verein „Schiffsmühle Ginsheim am Rhein eV“ begann im Jahr 2008 mit dem Ziel, die Rekonstruktion der letzten Schiffsmühle auf den technischen Stand von Ende des 19. Jahrhunderts zu realisieren. 2011 war der originalgetreue Nachbau nach vorhandenen Unterlagen und mit Teilen aus stillgelegten Mühlen wiedererstanden. Bei der eineinhalb stündigen Führung konnte man alte Technik nicht nur bestaunen, auch wurde uns bewußt „das Müller sein“ kein sauberer, ein lauter und anstrengender Beruf war. Die Mühlen waren 24 Stunden am Tag, und das ganze Jahr im Einsatz.

Es war eine interessante Führung mit dem Fachwissen von Herr K. Gebhardt der uns alles über die Mühle bis ins kleinste Detail erklärte und durch kurze Inbetriebnahme der einzelnen Bereiche die Abläufe vorführte.

Zur Stärkung am Nachmittag ging es nach Bauschheim in das Restaurant zur Steinmarktklause, wo wir in gemütlicher Runde bei guten Speisen, und dem obligatorischen Eis den Tag ausklingen ließen.

Dank an alle die bei der Planung der Veranstaltung mitgewirkt haben.Ein besonderer Dank auch dem DV Mainz für die Unterstützung dieser Veranstaltung.

Bericht: H.Kapps