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Jahreskonferenz der Sucht-Selbsthilfeverbände in der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) am 22.02.2024 in Frankfurt/Main

von Jörg Kowalski (Kommentare: 0)

„Gestaltung des Generationenwechsels in der Sucht-Selbsthilfe“

In ihren Grußworten betonte die Sprecherin der Landeskonferenz Sucht-Selbsthilfe Hessen (LKSH) Elke Lenz, wie wichtig für unsere zukünftige Arbeit der Dialog zwischen den Generationen sein wird und welche Chancen uns durch einen Generationenwechsel eröffnet werden. Der neue Vorstandsvorsitzende der HLS Lars Lauer rief uns dazu auf, unsere Lebensgeschichten zu nutzen, um die junge Generation für die Arbeit in der Sucht-Selbsthilfe zu motivieren.

Key Note der diesjährigen Veranstaltung war das Referat von Dr. Daniela Ruf, unserer neuen Bundesgeschäftsführerin in Hamm: „Sucht-Selbsthilfe auf neuen Wegen: Bewährtes bewahren -  Neues wagen – Veränderungen gestalten“. Den „Digital Immigrants“ (vor 1980 geboren), die ihr Lebenskonzept der Sucht-Selbsthilfe-Organisation untergeordnet hatten, folgen nun die „Digital Natives“, die ihre persönliche Entwicklung, ihre Selbstwirksamkeit und die neue Technologie im Focus haben. Flexibilität, Vereinbarkeit mit neuen Lebenssituationen der jüngeren Generation, projektbasiertes Engagement und Digitale Tools müssen die zukünftige Zusammenarbeit der beiden Generationen bestimmen. Mitgestaltung und Beteiligung an Entscheidungen können zu innovativen Ansätzen und kreativen Projekten führen. Der Generationenwechsel muss frühzeitig geplant und mit beidseitiger Wertschätzung durchgeführt werden. Nachfolger sollten gezielt angesprochen, die Neugier geweckt, Sorgen wegen Zeitmangel und Angst vor Fehlern ernstgenommen und zur Mitarbeit ermutigt werden. Die Arbeit kann zukünftig flexibler gestaltet und auch auf mehrere Schultern verteilt werden. Die alleinige Übernahme eines Postens wird zukünftig nicht mehr möglich sein. Aber nicht alles muss neu werden! Wie bei einem Baum bleiben die Wurzeln, nur die Blätter ändern sich jahreszeitlich. Werte wie Vertrauen, Gemeinschaft und Unterstützung müssen bleiben. Daniela Ruf beendete ihren hervorragenden und interessanten Vortrag mit dem Zitat: „Veränderungen sind am Anfang hart, in der Mitte chaotisch und am Ende wunderbar!“

Andreas Heimann von der vor 10 Jahren gegründeten SHG „LOS, Leben ohne Sucht“ in Frankfurt und Offenbach hat in seinen Gruppen einen Altersdurchschnitt von 45 Jahren und befand sich von Anfang in einem Generationenwechsel. In seinem Referat „Generation Zukunft – welche Herausforderungen ergeben sich aus der Praxis“ vermittelte er uns ein Bild vom veränderten Konsumverhalten und den neuen Zukunftsorientierungen seiner Gruppenmitglieder.

Walter Görlach (LV Freundeskreis – Diakonie Hessen) sprach vom „Netzwerken in der Wetterau“ und einem sinkenden Altersdurchschnitt in den Gruppen. Aktive Projektarbeit und Förderung der Zusammenarbeit bewirken, dass aus Teilnehmenden Aktive werden!

In 2 nachmittäglichen Workshops fand ein vertiefender Austausch zur Thematik „Zusammenarbeit, Generationenwechsel und Zukunftsentwicklung“ statt. Präsenzgruppen sollen bewahrt, aber Online-Formate zugelassen werden. Nach wie vor ist mehr Öffentlichkeitsarbeit notwendig, um die Arbeit der Sucht-Selbsthilfe immer noch bekannter zu machen. Bei fehlenden Ressourcen kann eine verbandsübergreifende Zusammenarbeit der Sucht-Selbsthilfe weiterhelfen.

Unser langjähriger Moderator Detlef Betz (Diakonie Hessen), der erfahren und zugleich humorvoll durch diese erfolgreiche Jahrestagung führte, bedankte sich für die Offenheit der Teilnehmenden und schloss mit den Worten eines schottischen Pfarrers

„Nicht die Glücklichen sind dankbar, es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“

 

Bischofsheim, 23.02.2025

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