Kreuzbund Diözesanverband Mainz e.V.

 

 

 

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Bericht zum 3. Block der Suchthelferausbildung in Maria Einsiedel

5. – 7. September 2025

Nach einer viermonatigen Sommerpause fand der 3. Block der Suchthelferausbildung im Jugendhaus Maria Einsiedel vom 5. bis 7. September 2025 statt. Das Wochenende war geprägt von einem inspirierenden Wiedersehen, intensiven Lernmomenten und bereicherndem Austausch – eine rundum gelungene Fortsetzung auf unserem Weg zum qualifizierten Suchthelfer.

Freitag: Ankommen, Vernetzen und Fachinput „Glücksspiel“

Am Freitagmorgen trafen wir nach individueller Anreise ab 9:00 Uhr zum gemeinsamen Begrüßungskaffee ein. Die Freude über das Wiedersehen war spürbar, alte Kontakte wurden herzlich aufgefrischt und neue Gespräche aufgenommen. Nach der informellen Einstimmung durch Ursel Lux, sowie unseren Moderatoren, den Suchttherapeuten Mathias Brendel und Wolfgang Böhringer und Michael Holzer begann der offizielle Teil mit einer kurzen „Wieder“-Vorstellungsrunde, bei der jede seine „Wetterlage“ aus Stimmungen wie Sturm, wolkig oder Sonnenschein mitteilte – eine lebendige Einladung, offen und ehrlich ins Wochenende zu starten.

Im Anschluss folgte ein fachlich hoch relevanter Vortrag zum Thema „Glücksspiel“ von Helga Lack vom Blauen Kreuz. Mit tiefgründigen Einblicken beleuchtete sie die vielfältigen Herausforderungen und Risiken, die mit Glücksspielen verbunden sind. Besonders beeindruckend war ihre differenzierte Darstellung der problematischen Dynamiken, die sich auch in Selbsthilfegruppen immer wieder zeigen und die Arbeit als Suchthelfer vor komplexe Aufgaben stellt.

Nach einer kurzen Kaffeepause widmete sich Dr. Christof Heun-Letsch mit einer intensiven Session den Themen Suchtmittel, Cannabis und Suchtfolgeerkrankungen. Unter den Kapiteln „Die Macht der Seele“, „Sex mit der Ex“, „Suchtfolge“ und „Suchtmittel“ entstanden angeregte und tiefsinnige Diskussionen, die uns neue Perspektiven auf bekannte Fragestellungen eröffneten und die Reflexion persönlicher Erfahrungen ermöglichten.

Den Abend ließen wir bei einem geselligen Abendessen ausklingen, bevor wir uns bei Tischtennis oder in entspannter Atmosphäre auf den Zimmern erholten. Viele nutzten die Gelegenheit zum Austausch in persönlicher, lockerer Runde – ein wichtiger Bestandteil, um die Gemeinschaft zu stärken und den Kopf nach einem inhaltlich anspruchsvollen Tag freizubekommen.

Samstag: Spiritueller Einstieg und Schwerpunkt „Rückfall und Krisenintervention“

Der Samstag begann für alle Interessierten mit einer freiwilligen Meditationsrunde, angeleitet durch Wolfgang bei einem kurzen Spaziergang über die noch mit Tau bedeckte Wiese – eine stimmungsvolle Einstimmung auf die kommenden Herausforderungen. Nach einem leckeren Frühstück folgte eine lebendige Diskussion über den Nutzen von Befindlichkeitsrunden als Einstiegsritual in Gruppenstunden. Wir erkannten, wie wichtig dabei Feingefühl und situative Einschätzung sind, um alle Teilnehmenden wertschätzend einzubeziehen.

Das zentrale Thema des Tages „Rückfall und Krisenintervention“ wurde mit großer Beteiligung in kleinen Arbeitsgruppen vertieft. Wir tauschten vielfältige Erfahrungen aus, reflektierten praktische Strategien und stärkten so unser Selbstvertrauen für die Suchhelfertätigkeit. Zahlreiche ermutigende „Insights“ gaben neue Impulse und bestätigten, wie wichtig kontinuierliche Weiterbildung in diesem Bereich ist.

Nach dem stärkenden Mittagessen gab uns Gaby Hub zunächst Einblicke in die Prozesse der Anträge zur Finanzierung des Ehrenamtes und erklärte, wie diese effektiv gestaltet werden können. Im Anschluss erhellte Herbert Rogge mit einem Vortrag über die Stiftung des Kreuzbundes im Bistum Mainz die verschiedenen Fördermöglichkeiten und Zuschüsse – ein wichtiger Beitrag, um uns zu motivieren, uns aktiv für eine gesicherte finanzielle Basis unserer Arbeit einzusetzen.

Der Tag endete wiederum in gemütlicher Runde beim gemeinsamen Abendessen, bei Gesprächen, sportlichem Ausgleich oder entspanntem Sonnenuntergang – wertvolle Momente des persönlichen Austauschs und der Erholung.

Sonntag: Rückblick, Gesprächsführung und Abschied

Der Sonntag begann erneut mit einer freiwilligen, von Conny geleiteten Traumreise-Meditation, die eine ruhige Auszeit vor dem angeregten Abschlussprogramm bot. Nach Frühstück und Zimmerauszug blickten wir im Plenum auf die vergangenen vier Monate zurück. Dabei berichteten einige sehr bewegend von ihren Erfahrungen, was uns nochmals näher zusammenwachsen ließ.

Die darauffolgende Session zur „Gesprächsführung in schwierigen Situationen“ vermittelte erste praktische Techniken und Strategien, die im Alltag der Suchhelfer von großer Bedeutung sind. Wir übten aktives Zuhören, den Umgang mit Widerstand sowie wertschätzende Kommunikationsformen, die uns in unserem Engagement sicherer und kompetenter machen.

Abschließend kamen wir in einer Abschlussrunde zusammen, um die gesammelten Erkenntnisse und persönlichen Impulse des Wochenendes zu reflektieren. Die Atmosphäre war geprägt von Dankbarkeit, gegenseitiger Wertschätzung und motiviertem Blick nach vorn.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen machten wir uns auf den Heimweg – mit neuem Wissen, vertieften Erfahrungen und dem Gefühl, Teil einer starken, unterstützenden Gemeinschaft zu sein.

Fazit:

Der 3. Block der Suchthelferausbildung in Maria Einsiedel war inhaltlich anspruchsvoll und zugleich menschlich bereichernd. Das intensive Wochenende hat uns fachlich gestärkt, motiviert und einander nähergebracht. So sind wir bestens vorbereitet, um unsere wichtige Aufgabe in den Selbsthilfegruppen engagiert und kompetent fortzusetzen.

Bericht: Michaela Heuß
Fotos: Anja Dorst, Jörg Kowalski
Video: Anja Dorst

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